Ausflugsziele

Yachthafen

Karlshagen

Hallo ihr Lieben

Nach Trassenheide geht es für uns weiter nördlich nach Karlshagen, auch hier wird die ganze Familie vom Ortsmaskottchen „Karlchen“ begleitet. Kinder stehen an oberster Stelle, denn hier und nur hier, gibt es eine Kinderkurdirektorin, die immer ein offenes Ohr für ihre jungen Gäste hat. Sie nimmt in Sprechstunden Wünsche und Anregungen der Kinder entgegen und sorgt mit ihrem Team „Kids für Kids“ für Spaß und Spannung. Zum Beispiel mit Kinderschminken, Schatzsuchen beim Hafenfest oder einer Minidisco. Bevor ihr euren wundervollen Urlaub in Karlshagen antretet, könnt ihr euch schon vorab online in der Kinderinfothek über Karlshagen und seine Angebote informieren.
Natürlich gibt es nicht nur für die Kinder etwas zu erleben. Für die Boot- und Segelfans unter euch gibt es im Yachthafen von Karlshagen, einer der größten Anlegeplätze der Insel, die Möglichkeit auf 117 Liegeplätzen an- und abzulegen wie ihr wollt. Auch wenn ihr kein eigenes Boot habt, ist es immer spannend, sich die Boote von den anderen anzuschauen und zu bestaunen.
Direkt am Hafen gibt es „Ehmke´s Fischhandel“, in dem ihr fangfrische Fischbrötchen und günstigen Glühwein genießen könnt. Die Fischbrötchen sind wirklich super lecker, ich würde sie sogar mit denen aus den Koserower Salzhütten gleichstellen. Auch frischen Fisch zum Mitnehmen und Fischsuppe könnt ihr hier kaufen und genießen.
Wenn ihr euren Fisch lieber selber fangen wollt, dann habt ihr auch hier euer Paradies gefunden. Die Mischung aus Salz- und Süßwasser verspricht Artenvielfalt und gute Fangquoten. Hier könnt ihr besonders auf Hecht, Großzander und Barsch angeln. Sowohl mein Vater und mein Bruder, als auch Adrian gehen hier gerne hin, um für ein paar Stunden beim Angel auswerfen zu entspannen.

Wie ihr hoffentlich noch aus meinem Beitrag über Peenemünde wisst, wurde im Norden Usedoms auch Geschichte geschrieben. Leider keine gute, aber durch den Bau der V1- und V2-Raketen wurde die Raumfahrt weltweit beeinflusst. Dafür fielen hier viele Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter für die es unweit des Ortseingangsschildes von Karlshagen eine Mahn- und Gedenkstätte gibt. Ein Besuch würde ich euch auf jeden Fall empfehlen. Auch wenn es blöd klingt, aber es ist immer gut sich der Vergangenheit unseres Landes bewusst zu werden und sich daran zu erinnern.

Nach einer kleinen Gedenkpause geht es für uns weiter zum Planen. Das müsst ihr auf jeden Fall tun, wenn ihr in Karlshagen seid, denn egal zu welcher Jahreszeit ihr hier seid, es gibt immer etwas zu erleben.
Fangen wir an bei dem größten Beach-Volleyballturnier der laut. (Laut Guiness World Records)
Über 1000 Spieler, darunter internationale Gäste und Profisportler, treten auf 90 Feldern den ganzen Tag über gegeneinander an.
Nach den Spielen gibt es natürlich noch eine tolle Beach-Party mit Mini-Disco für die kleinen Zuschauer.
Weiter geht es mit dem Ultimate Frisbee Turnier. Frisbee ist eine der schnellsten Sportarten, die es überhaupt gibt. Da ist Spannung vorprogrammiert. 24 Mannschaften aus ganz Deutschland duellieren sich in einem packenden Wettstreit am langen, flachen Strand von Karlshagen.
Für Fußballfans gibt es auch ein Beachsoccer Cup für Kinder- und Männermannschaften, hier kann jeder, egal ob Profi oder nicht, mitmachen. Falls ihr auch gerne Fußball spielt und ein gutes Team habt, müsst ihr euch unbedingt dafür anmelden.

Neben dem Sport finden hier noch ein Kreidemalfestival statt (Ich habe noch nie so tolle Kreidezeichnungen gesehen), im Herbst steigt das Usedomer Drachenfestival, danach folgen der Weihnachtsbaumweitwurf, ein atemberaubendes Strandfeuerwerk und für die ganz harten das jährliche Eisbaden.

Es gibt also das ganze Jahr über sehr viel zu sehen für euch in Karlshagen. Da würde ich sagen: nichts wie los, sucht euch eine schöne Ferienwohnung oder ein schönes Ferienhaus bei uns aus und freut euch auf euren nächsten Urlaub.

Nun haben wir fast Alle Strandbäder auf Usedom, nur noch Zinnowitz fehlt. Das wird auf jeden Fall ein toller Beitrag, denn Zinnowitz ist mit der beliebteste Ort auf Usedom. Freut euch darauf.

Wir sehen uns!

Eure Laura

 

 

Zempin, Hafen am Achterwasser

Seebad Zempin-klein aber fein

Hallo ihr Lieben

Wie ihr ja schon aus meinem Beitrag über Koserow wisst, befindet sich der Ort an der schmalsten Stelle Usedoms. Genau daneben, befindet sich das kleinste Seebad Usedoms: Zempin. Mit gerade Mal 940 Einwohner und einer Fläche von 3,12 km² wird der Ort meist von vielen übersehen. Dabei bietet er viel mehr, als man erahnt.

Zempin gehört zu den Bernsteinbädern, daher ist es hier möglich, mit viel Geduld, das ein oder andere Schmuckstück zu finden. Für Aktivurlauber und Erholungssuchenende zugleich, ist Zempin der perfekte Urlaubsort. Auf dem 9 km langem Naturlehrpfad erfahrt ihr Alles über die Geschichte des ehemaligen Fischer- und Bauerndorfes. Wenn ihr Glück und ein gutes Auge habt, könnt ihr sogar kleine wilde Orchideenwälder erblicken.
Der Dorfplatz von Zempin befindet sich am Achterwasser, denn wie bei manch anderen Seebädern, begann die Geschichte des Ortes nicht an der Ostsee. Noch heute könnt ihr viele Überbleibsel aus dieser Zeit begutachtetn. Besonders im ehemaligen Schulhaus von Zempin, das „Uns olle Schaul“. Heute befindet sich darin eine Fischereiausstellung und ein liebevoll nachgestaltetes Kolonialwarengeschäft mit originalgetreuem Mobiliar von 1928. Direkt neben dem Kurplatz befindet sich der Fischerstrand. Wenn ihr früh genug aufsteht, könnt ihr die Fischer beim fangen beobachten und später den frischen Fisch auf dem Teller genießen. Zum Beispiel in einer der vielen Salzhütten am Strand oder im „Inselhof Vineta“.

Eine Seebrücke in Zempin gab es zwar, die wurde aber, nachdem sie 1933 erbaut wurde, während des zweiten Weltkrieges wieder zerstört. Auch wurden um 1945 rum, zwischen Zinnowitz und Zempin, drei Abschusseinrichtungen der „V1“-Rakete eingerichtet. Sie dienten zur weiteren Erprobung der Waffe, jedoch wurden Alle Beweise und ähnliches dafür, nach dem zweiten Weltkrieg vernichtet.
Als Urgestein und große Berühmtheit, lebte und starb der berühmte Maler Otto Niemeyer-Holstein in Zempin bzw. Lüttenort. Heute befindet sich in seinem ehemaligen Wohnhaus und Atelier ein Museum, in dem ihr seine Werke in wechselnden Ausstellungen bewundern könnt. Ich weiß noch ganz genau, als ich das erste Mal durch die Räume gegangen bin. Da fiel mein Blick auf eines seiner Werke: „Winter- Usedomer Strand“. Und ich erkannte es sofort wieder. Denn bei meinen Eltern zu Hause hing eben genau dieses Bild und ich saß als kleines Kind immer davor und konnte dieses Bild spüren. Ich konnte die Wellen spüren, die salzig kalte Luft riechen und den Sand unter meinen Füßen spüren. Mit diesem Bild begann meine eigentliche Faszination für Usedom. Umso schöner war es natürlich, als ich herausfand, dass es von Otto Niemeyer-Holstein stammte.

Zempin ist zwar flächenmäßig sehr klein und wenn man hindurchfährt, nicht wirklich auffällig. Aber hinter den Reetdachhäusern und der Natur, steckt sehr viel Geschichte und Ursprung. Ein Urlaub hier lege ich euch unbedingt ans Herz. Bei uns findet ihr die ideale Ferienwohnung oder Ferienhaus, aber auch wenn ihr nicht direkt in Zempin wohnt, dann müsst ihr unbedingt den Ort besuchen. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Bleibt wie immer gespannt ihr Lieben, ich hoffe euch geht es gut und ihr könnt den Sommer und bald auch die Ferien genießen. Am Besten natürlich auf Usedom!
Wir sehen uns.

Eure Laura

 

Schifffahrt zur Insel „Greifswalder Oie“

Alle Usedom-Besucher lieben Wasser! Zusammen mit dem schönen, feinsandigen Strand und den zahlreichen Sonnenstunden ist das die Motivation schlechthin, die sich kaum noch toppen lässt.

Dennoch – wer mehr Wasser und weniger Land braucht, der kann über einen Schiffsausflug nachdenken. So auch wir. Schnell waren die Möglichkeiten ausgelotet – es gab nicht viele. Aber das Richtige war dabei – eine Tagestour zur Naturschutzinsel Greifswalder Oie (sprich: oi). Dies ist niederdeutsch und bedeutet schlicht ‚kleine Insel‘.

So fuhren uns unsere Räder früh von Karlshagen nach Peenemünde, dem Ablegehafen. Um 9:45 ging es, nach vorherigem Online-Kartenkauf, mit ca. 30 Gleichgesinnten los. Dank des sonnigen Wetters waren natürlich die Oberdeck- und sonstigen ‚oben-ohne‘-Plätze schnell belegt.

Die Route führt mehrfach in der Woche den Peenestrom herunter, über den Festlandhafen Freest, „schräg gegenüber“ von Peenemünde, mit 8 Knoten in 90 Minuten direkt zur Insel. Unterwegs versorgte uns der Kapitän, Chef der 2köpfigen Besatzung, mit zahlreichen Informationen über Natur, Sehenswürdigkeiten, Geschichte und scheinbar alles sonstige Wissenswerte.

Von Schafen beweidete halboffene Flächen

Nach vielen Jahren landwirtschaftlicher Nutzung wurde die Insel von 1936 bis 1990 militärisch genutzt. Zuerst von der Heeresversuchsanstalt, die von hier sogar testweise A4-Raketen abgefeuerte, als in der Anstalt auf dem Festland die Voraussetzungen dafür noch nicht gegeben waren. Später machte sich die NVA hier breit, die einen Aufklärungsposten für das in Peenemünde stationierte Jagdgeschwader betrieb. Noch älter, und auch durchgehend, ist jedoch die Geschichte als Leuchtturmstation. Dieser ist zwar längst elektrisch betrieben und bedarf nicht mehr des Aufziehens per Gewichten wie bei der Kuckucksuhr, und auch die Petroleumlampe ist längst abgelöst. Der letzte Maschinist verließ 1974 die Insel; die Anlage wird seit dem vom Wasser- und Schifffahrtsamt Greifswald fernüberwacht.

Biologische Station „Walter Banzhaf“
Biologische Station „Walter Banzhaf“

Seit 1993 ist die Insel als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Um dessen Belange kümmert sich die Station des Vereins Jordsand. Neben Landschaftspflegearbeiten und Betreuung der animalischen Rasenmäher („rauhwollige pommersche Landschafe“) wird hier auch eine Beringungsstation für Vögel betrieben. Dazu werden die Fangnetze stündlich geleert, die Vögel in weniger als einer Minute verzeichnet und beringt, und wieder freigelassen. Nur 0,003% schon beringte Vögel werden gefangen und deren Position gemeldet! Umso wichtiger ist es für die Beringstationen und die Wissenschaft, den Weg ihrer Schützlinge nachzuverfolgen. Leider war die Saison fast vorbei, so dass wir diesen Vorgang nicht selbst beobachten konnten, sondern uns auf Schilderungen verlassen mussten.

All dies wurde uns von einer jungen Frau, die ihr FÖJ hier mit einer Handvoll Gleichgesinnter verbringt, während einer kleinen Führung erläutert. Obwohl wir uns für eine Ausfahrt mit verlängertem 3stündigem Landgang entschieden hatten, war die Zeit sehr kurzweilig, obwohl es eigentlich nur einen 1,5 km langen Weg über die Insel vom Hafen bis zum Leuchtturm gibt. Aber Fragen zu den Lebensbedingungen, von Trinkwasser und Stromgewinnung bis zur Verpflegung, füllten die Führung aus. Das wäre was für mich: hier gibt es keine Stechmücken, weil der Abstand zum Festland zu groß ist, und die Mücken nicht überfliegen können.

Neben einem buchstäblichen Höhepunkt, dem Erklimmen der Aussichtsplattform des Leuchtturms, waren  Ruhe und Vogelvielfalt sehr inspirierend. Auch die Seenotrettung betreibt einen Stützpunkt in Hafennähe, und könnte mit einem leistungsfähigen Boot schnell bei in Not geratenen Schiffen und Booten sein.

Nach gut sechs Stunden Fahrt und viel ermüdend guter Luft kamen wir also wieder gut gelaunt in Peenemünde an, und gönnten uns zunächst ein Eis, das wir in der Nähe unseres Schiffes genossen. Mit Verwunderung beobachteten wir, dass unser Kapitän das Poloshirt abgelegt und seine Seemannsuniform angezogen hatte. Auch kam ein zweiter Uniformierter dazu, der einen Blumenkranz trug: Die Reederei bietet nämlich auch Seebestattungen an, was uns schon ein wenig nachdenklich stimmte. Also war für die Besatzung noch kein Feierabend.

Gastbeitrag von Veiko G.

 

Titelfoto: Von Unukorno – Eigenes Werk, CC-BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52162600, Leuchtturm: https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Unukorno,
Biologische Station: Von Assenmacher – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16302483